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Sebastian Günther

Promovend

Sebastian Günther

TAO-FINANZIERTES PROJEKT

Personal Information System for Water Data Analytics

Betreuer/in:

Prof. Dr. Thorsten Staake, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Problemstellung

 

Durch die vorschreitende Digitalisierung gerade im Energiebereich werden immer mehr Verbrauchsdaten und Verhaltensdaten aufgezeichnet, die als Grundlage für neue, digitale Dienstleistungen dienen. Eine wichtige Gruppe solcher Dienstleistungen sind automatisierte Energieberatungen und hochspezifischen Rückmeldungen zu individuellen Verbräuchen, auch Feedback-Interventionen genannt. Obwohl Feedback durch die wachsende Marktdurchdringung von smarten Gegenständen (Intelligente Stromzähler, Smart Watches, etc.) zunehmend Anwendung findet, ist bisher noch unklar, inwieweit sich z. B. verschiedene Rückmeldungstypen (abstraktes vs. konkretes Feedback) oder Rückmeldungsarten (Rückmeldung auf Anfrage des Nutzers vs. sofortiges, aufdringliches Feedback) auf das Verhalten auswirken. Eine Bewertung solcher Aspekte ist aber hochrelevant, da unbedachte Design-Entscheidungen regelmäßig dazu führen, dass Feedback wirkungslos wird oder sogar einen Mehrverbrauch an Ressourcen anstößt. Andererseits stellen wohlgestaltete digitale Verhaltensinterventionen ein kostengünstiges Mittel dar, um großflächig Energiesparziele zu erreichen zu einer gelungenen Kundeninteraktion beizutragen.

 

 

Zielsetzung

Ziel des Promotionsvorhabens ist die Weiterentwicklung des Verständnisses von (digitalen) Verhaltensinterventionen, die Individuen unterstützen bzw. motivieren sollen, Energie im Alltag bewusst und effizient einzusetzen. Dies geschieht primär mittels Feedback-Interventionen, die es ermöglichen, die eigenen Tätigkeiten oder Gewohnheiten bereits während des Handelns oder im direkten Anschluss an eine Aktion zu bewerten und ggf. anzupassen. Hierzu werden mehrere randomisiert kontrollierte Feldstudien zu verschiedenen praxisrelevanten Fragestellungen durchgeführt, bei denen zusätzlich die Eigenschaften der Studienteilnehmer (Soziodemographika, Einstellungen, finanzielle Situation, etc.) in Begleitumfragen erhoben werden. Aus den Verbrauchsdaten lassen sich dann einerseits generelle Aussagen über die Wirkung der zugrundeliegenden Verhaltensintervention treffen, andererseits ermöglichen die Umfragedaten ein tiefergreifendes Verständnis darüber, inwieweit die verschiedenen Hintergründe der Studienteilnehmer (z. B. Umwelteinstellung, finanzielle Situation) einen Einfluss auf die Wirkung der Verhaltensintervention haben. Aus den Ergebnissen der Studien werden schlussendlich Gestaltungsempfehlungen sowohl für verhaltensorientierte Energieeffizienzkampagnen als auch für Systementwickler von Informationssystemen abgeleitet.

Beispielhafte Feedback-Intervention: Verbrauchsanzeige in der Dusche, die durch Beeinflussung des Nutzerverhaltens durchschnittlich 22% an Wasser- und Energieeinsparung bewirkt (Einsparungen pro Dusche Ø 0,6 kWh sowie 9,9 Liter Wasser).